Wenn sich Jäger aller Konfessionen am 3. November zusammenfinden, um den Hubertustag zu feiern, dann ehren sie nicht nur ihren Schutzpatron, sondern einen Mann, der als Symbolfigur und Bewahrer der Natur gilt.

Die Hubertuslegende
Hubertus, geboren um 655 und gestorben 727,ist ein auch heute noch beliebter Heiliger. Über seine Herkunft und Jugend gibt es unterschiedliche Berichte. Sicher ist, dass er Bischof von Tongern-Maastricht war. 722 verlegte er den Bischofssitz von dort nach Lüttich. Er starb am 30. Mai 727 in Tervuren/Brüssel. Am 3. November 743 wurde er heilig gesprochen.

An diesem 3.11. wird er gefeiert. Sein Grab befindet sich in Saint-Hubert in den Ardennen/Belgien. Mehrfach wurden seine Gebeine umgebettet, um sie vor feindlichen Truppen in Sicherheit zu bringen. Wo sie heute sind, weiß man nicht. Das angesehene Ardennenkloster wurde im 9. Jahrhundert ein Kultzentrum der Hubertusverehrung.

Es gibt unterschiedliche Berichte über den ersten Teil seines Lebens. Danach soll er ein Adliger gewesen sein und somit ein Vorfahre der französischen Könige. Diese waren große Jagdliebhaber, und so wurde Hubertus zum Patron der Jäger. Angeblich war er verheiratet und soll aus dieser Ehe einen Sohn gehabt haben.

Wohl am bekanntesten ist die Legende von seiner Bekehrung. Als er an einem Karfreitag bei der Jagd einen Hirsch aufgespürt hatte und ihn verfolgte, um ihn zu töten, blieb dieser ohne Regung vor ihm stehen. Schon wollte Hubertus zum Bogenschuss ansetzten, da erblickte er plötzlich zwischen den Geweihstangen des Hirsches ein leuchtendes Kreuz und in der Gestalt des Hirsches sprach Christus zu ihm: „Hubertus, warum verfolgst du mich?“ Hubertus stieg vom Pferd und kniete vor dem Hirsch nieder.

Der Hirsch aus der Legende muss wohl ein Junghirsch gewesen sein oder eine Hormonstörung gehabt haben, wenn er zum Karfreitag ein Geweih trug. Normalerweise werfen die alten Hirsche im Februar/März die Geweihe ab und schieben ab dieser Zeit das neue Geweih.

Der wilde Jäger wurde durch diese Erscheinung zum Christentum bekehrt; er lernte fortan die Tiere des Waldes achten.

Das Motiv der Hubertuslegende – ein vor einem Hirsch, der im Geweih ein strahlendes Kreuz trägt, kniender Jäger – ist seitdem oftmals von Künstlern aufgegriffen worden. Den meisten Leuten ist der weiße Hirsch heute freilich vom Etikett des bekannten Kräuterlikörs „Jägermeister“ her bekannt.

In der heutigen Zeit dient der Hubertustag dazu, sich der waidgerechten Jagd zu besinnen. Der Hubertustag ist meist der Auftakt für die herbstlichen Treibjagden. Die Treibjagd um den Hubertustag herum, wird als Hubertusjagd bezeichnet.